Kein Verzicht auf Interessenvertretung

In der BZ vom 26. 10. kommt der derzeitige Mieterbeiratsvorsitzende der Freiburger Stadtbau (FSB), Herrn Schorer, ausführlich zu Wort. Er beschwert sich darin, dass ihm der Mieterbeirat Roth in einem Artikel der BZ vom 15. 10. unterstellt „auf der Seite der FSB“ zu stehen. Im gleichen Atemzug greift Herr Schorer die Bürgerinitiative Wohnen ist Menschenrecht (WiM) an, die in dem von ihm kritisierten Artikel gar nicht vorkam! WiM würde Gerüchte verbreiten, Tatsachen falsch wiedergeben und ihn diskreditieren. Harter Tobak, zudem unwahr! Tatsache ist, dass WiM bisher in keiner einzigen Veröffentlichung Herrn Schorer auch nur erwähnt hat.

Nun kann man sich allerdings fragen, warum der derzeitige Mieterbeiratsvorsitzende, der sich nach eigener Darstellung als „Mittler zwischen Mieter und Vermieter“ versteht, so um sich spuckt. Will er davon ablenken, dass er die FSB-Mieter, die sich mit Unterstützung durch WiM seit einem Jahr erfolgreich gegen ungesetzliche Mieterhöhungen zur Wehr setzten, durch vornehme Zurückhaltung enttäuschte? Oder hat er Schwierigkeiten, den Mietern zu erklären, warum er im Aufsichtsrat der FSB die Forderung nach einem vorläufigen Mietstopp nicht unterstützte? Und welches Interesse hatte er, der Vergrößerung der Wahlkreise zuzustimmen, die zu einer Verringerung der Zahl der Mieterbeiräte und somit zu einer schlechteren Betreuung führt? Empfindet er vielleicht die Aufforderung von WiM an die Mieter, aktive Mieterbeiräte zu wählen, als Angriff auf seine Person?

Ich will über Antworten nicht spekulieren. WiM wünscht jedenfalls den FSB-Mietern einen Mieterbeirat, der sich mit ihnen zusammen für sozialverträgliche Mieten einsetzt. Und dafür, dass die FSB vorbildliche Beziehungen zu ihren Mietern entwickelt.

Dieser Leserbrief finden Sie auch in der Badischen Zeitung.

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