Kategorie-Archiv: Mieterinitiative

Gentrifizierung in Freiburg – Institutsviertel

Nicht benutzbare Balkone sowie Zäune scheinen aktuelle Symbole, in vielen Freiburger Stadtteilen, der Gentrifizierung zu sein. Zu dieser Problematik im Quartier westl. der Merzhauser haben wir ja bereits mehrfach berichtet.

„Doch seit einiger Zeit werden die Freiräume immer weniger und die Zäune mehr.“ Freiburger Wochenbericht 17.08.2011

Aber auch in anderen Stadtteilen, heute ein Beispiel aus dem „Institutsviertel“ (Katharinestr.), schreitet die Umwandung von Miet- in Eigentumswohnungen voran. Diese Umwandlungen gehen einher mit der Errichtung von (Grenz-)Zäunen um vormals für alle zugänglichen gemeinsamen Spielwiesen den neuen EigentümerInnen zuzuschlagen. Weiterlesen

Gentrifizierung in Freiburg – Herdern

Herdern ist wohl einer der reichsten Stadtteile in Freiburg. Doch macht sich der Bürgerverein Herdern zunehmens Sorgen um die soziale Durchmischung:

„Alle neuen Projekte, wie St. Urban, die Neubauten an der Sebastian-Kneipp-Straße oder jetzt der Johann-Sebastian-Bach-Straße, ziehen leider nur wieder die an, die sich das Hochpreisniveau leisten können.“ (Freiburger Wochenbericht 20.04.2011)

Durch eine mehrtägige Besetzung, die am 1. April 2011 begann, wurde auf ein Abriss- und Aufwertungsprojekt der Freiburger Stadtbau aufmerksam gemacht. Das Projekt steht beispielhaft für Gentrifizierung, also die Verdrängung „einer statusniedrigeren durch eine statushöhere Bevölkerung“ und die Veränderung der Nachbarschaftsmilieus.

Die Baugruppe „Wem gehört die Stadt?“ (Arbeitskreis im Mietshäuser Syndikat), die einen alternativen Vorschlag zum Abriss und Zerstörung preiswerten Wohnraums in der Johannes-Sebastian-Bach-Straße unterbreitet hat, haben sich heute zum „Grünen Kompensationsvorschlag“ mit einer Pressemitteilung geäußert.
Darin heißt es:

„NIMM 2“: Auch der von den Grünen vorgeschlagene Neubau von geförderten Sozialwohnungen für gering verdienende SeniorInnen in der Lamaystraße in Zähringen ergibt eine gute Ergänzung zum Bestandsmodell in der J.S.Bach-Straße: Die Stadtbau beschränkt sich auf ihr Kerngeschäft, der für Herdern geplante hochpreisige Neubau wird storniert und die Mittel werden ausschließlich zur Umsetzung der Satzungsziele eingesetzt“

Ergänzung (August 2011): Mittlerweile wurde im Aufsichtsrat der FSB und im Gemeinderat der Abriss und teuere Neubau beschlossen! Argumente hin oder her.

Weiterlesen

Gentrifizierung in Freiburg – Quartier „Westlich der Merzhauser Straße“ II

Wie bereits berichtet werden die Umstrukturierungsprozesse (Gentrifizierung) im Quartier „Westlich der Merzhauser Straße“ zunehmend MieterInnen-Proteste entgegengesetzt.
Als Probleme wurden benannt: „Die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen durch die Südwestdeutsche Bauunion und deren Versuch, die Mieten deutlich zu erhöhen, welche zur Verdrängung von Menschen mit geringem Einkommen beinhaltet. Außerdem gehen durch die Umgestaltung von Freiflächen Begegnungs- und Spielräume verloren. Mit Sorge wurde von den Anwesenden auch auf zukünftige Entwicklungen geschaut, die sich z.B. aus dem bereits grundsätzlich beschlossenen Verkauf der LBBW-Wohnungen im Quartier ergeben könnten. “

Dem Ganzen soll nicht tatenlos zugesehen werden so wurden mehrere Aktionen angedacht, so wird es zum Beispiel heute Abend ein Soli-Essen der Kochgruppe Maulwürfe um 20 Uhr im SUSI-BewohnerInnen-Cafe (Vaubanallee 2) zugunsten des MieterInnen-Solifonds des Quartiers geben.

Darüber hinaus wurde bekannt das die Freiburger Stadtbau die auch im Quartier befindlichen LBBW-Wohnungen kaufen möchte. Weiterlesen

BZ | Freiburgs vergessene Quartiere

Ein Rundgang der Landeszentrale für politische Bildung mit der Freiburger Stadtbau, Mieterinitiative und Bürgervereinen.

Mehr lesen Sie in der BZ.

Gentrifizierung in Freiburg – Quartier „Westlich der Merzhauser Straße“

Am 18. April 2011 konnte bei einem Stadtteilspaziergang unter dem Motto „Ein Quartier verändert sich?!“ über die derzeit stattfindenden Gentrifizierungsprozesse im Quartier „Westlich der Merzhauser Straße“ informiert werden.

Durch die anwesenden BewohnerInnen und der Quartiersarbeit, sowie die Präsenz des Südwestdeutschen Bauunion-Chefs Kleiner und ein Vertreter der Sauer Immobilien wurden die dortigen Interessen(gegensätze) mehr als deutlich.

So werden die noch halbwegs bezahlbaren Wohnungen saniert und meist in teures Eigentum umgewandelt. Dies geht mit einer Verdrängung der jetzigen BewohnerInnen einher, etwa zwei Drittel der derzeitigen Bauunions-MieterInnen werden sich ‚ihren‘ Stadtteil nicht mehr leisten können.

Kleiner: „Ich stehe dazu, dass ich von der Wohnungsknappheit profitiere“ und empfahl den MieterInnen aus Freiburg wegzuziehen. (BZ 23.04.2011)

Bei den Sanierungs- und Umbauarbeiten – bei denen zum Beispiel gemeinsame Grünflächen eingezäunt, oder Spielplatzflächen verkleinert wurden – nimmt es Herr Kleiner nicht allzu genau mit den Vorschriften und beschwert sich:

„Das hätte kein Schwein interessiert, wenn es nicht über die Bewohnerinitiative zur Stadtverwaltung gelangt wäre.“ (BZ 23.04.2011)

Durch die überall in der Stadt stattfindenden Sanierungs- und Aufwertungsmaßnahmen wird sich das Mietpreisnnieveu in Freiburg immer mehr erhöhen. So könnte sich für Menschen mit kleinem Geldbeutel die Empfehlung von Herrn Kleiner schlussendlich doch noch bewahrheiten.

Ein Trend zur „Ghettoisierung“ – also der Konzentration und der sozialen Segregation – findet auch, wie es der Freiburger Wochenbericht schreibt, hier in Freiburg statt.

Doch dem setzten die BewohnerInnen ein: Wer bleiben will, soll bleiben! entgegen.

Weiterlesen