BZ | Leserbrief: „Der Privatisierungszug lässt sich aufhalten“

Zum Bericht „Privatisieren und kassieren“ über den Plan der Firma Bauunion, die Hälfte ihrer etwa 100 Mietwohnungen im Quartier westlich der Merzhauser Straße als Eigentumswohnungen zu verkaufen.
Die Wohnungen in der Unterwiehre sind nicht mehr städtisch und schon bald zeigten sich die Folgen: keine Informationen mehr an die Mieter, nicht zulässige Mieterhöhungen. Beides ist für die Mieter nur auf dem Klageweg zu ändern. Die Mieter mussten gegen die Bauunion vor Gericht ziehen, weil sich diese nicht an den von ihnen angekündigten Sanierungsbeginn hielt. Dieses sind Sanierungen mit dem Ziel, die einen Wohnungen zu verkaufen und die anderen teurer zu vermieten – verloren gegangen sind schon jetzt sozial geförderter Wohnungsbau und bezahlbare Mieten für Menschen mit niedrigerem Einkommen.
Das Vorgehen der Bauunion führt nicht zu einer Mischung der „Mieterstruktur“, wie sie es von sich behaupten, sondern zur Verdrängung von Studenten, Auszubildenden und Geringverdienern.

Inzwischen gibt es von der Bauunion Lockangebote bis zu 15 000 Euro bei Auszug. Für viele eine Menge Geld, für die Bauunion Peanuts, gemessen an dem, was sie zukünftig an diesen Wohnungen verdienen wird.
Nur gut, dass viele Freiburger die geplanten Verkäufe weiterer städtischer Wohnungen vor einigen Jahren durch das Bürgerbegehren verhindert haben. Der Privatisierungszug lässt sich aufhalten und wieder in die andere Richtung lenken, wenn nur genügend Menschen in dieser Richtung aktiv werden.
Elke Hügel, Frankfurt

Quelle: Leserbrief in der Badischen Zeitung.

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Artikel der BZ zum Thema: BZ | Privatisieren und kassieren.

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