Hausbesetzung in Freiburg – Signal drängender Wohnungsnot

Die Bürgerinitiative Wohnen ist Menschenrecht e.V. solidarisiert sich mit den Aktivisten der „WG-Wohnraum Gestalten“, die mit der Besetzung des leer stehenden Hauses Guntramstraße 44 auf die drängende Situation von Wohnungssuchenden in Freiburg aufmerksam machten. Die besetzte Wohnung musste nach drastischen Schikanen des Vermieters von den Mietern verlassen werden, wie einige der früheren Bewohner mitteilten. Wie viele der Stühlinger Mieterinnen und Mieter begrüßt die Bürgerinitiative die Besetzung als geeignete Maßnahme, der Debatte in Freiburg über bezahlbaren Wohnungsraum weitere Impulse zu geben. Freiburg braucht dringend Wohnungen für Menschen mit niedrigem und normalem Einkommen sowie Studierende. Es ist nicht akzeptabel, wenn gleichzeitig Wohnungen über Monate oder gar Jahre leer stehen.
Die Verdrängung von Mietern aus ihren Wohnungen ist nicht nur im Stühlinger ein Problem. Auch in anderen zentrumsnahen Quartieren führt deren steigende Attraktivität dazu, dass gewachsene Bewohnerstrukturen infolge aufwändiger und Luxus-Sanierungen und horrender Mietsteigerungen aufgelöst werden. „Wenn wir künftig nicht ‚reiche‘ und ‚arme‘ Stadtteile in Freiburg haben wollen, muss dieser Entwicklung durch soziale Erhaltungssatzungen und  Mileuschutzregelungen entgegengewirkt werden“, fordert Bernd Wagner vom Vorstand der Bürgerinitiative. Darüber hinaus seien auch der Zukauf von Altbau in den Bestand der Stadtbau und die Unterstützung von Aufkäufen durch das sozial ausgerichtete Mietshäusersyndikat geeignete Möglichkeiten in den Händen der Stadt den Charakter der Freiburger Stadtteile zu erhalten.

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